<vinz@vinzv.de>
15.0.20180514
Zusammenfassung
openSUSE Leap ist ein freies und Linux-basiertes Betriebssystem für Ihren PC, Laptop oder Server. Sie können im Internet surfen, Ihre E-Mails und Fotos verwalten, Büroarbeiten erledigen, Videos oder Musik abspielen und eine Menge Spaß haben!
Die Versionshinweise werden permanent weiterentwickelt. Die letzten Aktualisierungen stehen in der Onlineversion zur Verfügung: https://doc.opensuse.org/release-notes. Die englischen Versionshinweise werden aktualisiert, wann immer die Notwendigkeit besteht. Übersetzte Versionen (wie diese) können zeitweise unvollständig sein.
Wenn Sie von einer älteren Version auf diese openSUSE-Veröffentlichung aktualisieren, schauen Sie in die hier http://de.opensuse.org/Versionshinweise aufgeführten Versionshinweise.
Informationen über das Projekt sind unter https://www.opensuse.org verfügbar.
Um Fehler für dieses Release zu melden, verwenden Sie das openSUSE-Bugzilla. Für weitere Informationen siehe https://de.opensuse.org/Fehler_berichten.
Dieser Abschnitt beinhaltet Installations-Hinweise. Für detaillierte Upgrade-Anleitungen lesen Sie die Dokumentation unter https://doc.opensuse.org/documentation/leap/startup/html/book.opensuse.startup/part.basics.html.
Der Minimalinstallation des Systems mangelt es an bestimmter Funktionalität, die oft zur Genehmigung verwendet wird:
Es beinhaltet kein Software-Firewall-Frontend. Sie können das Paket firewalld zusätzlich installieren.
Es beinhaltet kein YaST. Sie können das Pattern patterns-yast-yast2_basis zusätzlich installieren.
Bevor Sie openSUSE auf einem System installieren, welches UEFI (Unified Extensible Firmware Interface) zum Booten verwendet, sollten Sie unbedingt nach empfohlenen Firmwareaktualisierungen Ihres Hardwareherstellers suchen und diese, falls verfügbar, installieren. Eine Vorinstallation von Windows 8 ist oder aktueller ist ein starkes Indiz dafür, dass Ihr System UEFI nutzt.
Hintergrund: Manche UEFI-Firmware hat Fehler, die ein nicht mehr Starten verursachen, wenn zu viele Daten in die UEFI-Speicherbereich geschrieben werden. Es gibt allerdings keine klaren Daten darüber, wie viel „zu viel“ ist.
openSUSE minimiert das Risiko, indem es nicht mehr Daten schreibt, als für
das Starten des Betriebssystems absolut notwendig ist. Das Minimum
bedeutet, dass die UEFI-Firmware also nur den Ort gesagt bekommt, an dem es
den openSUSE-Bootloader findet. Neue Linux-Kernel-Funktionen, welche den
UEFI-Speicherbereich nutzen, um Boot- und Absturzinformationen
(pstore
) zu hinterlegen, wurden standardmäßig
deaktiviert. Dennoch wird empfohlen, alle Firmwareaktualisierungen zu
installieren, die vom Hardwarehersteller empfohlen werden.
Zusammen mit der EFI/UEFI-Spezifikation kam eine neue Art der Partitionierung auf: GPT (GUID Partition Table). Dieses neue Schema benutzt global eindeutige Bezeichner (128-Bit-Werte, dargestellt als eine Folge von 32 hexadezimalen Ziffern), um Geräte und Partitionstypen zu identifizieren.
Zusätzlich erlaubt die UEFI-Spezifikation auch herkömmliche MBR-Partitionen (MS-DOS). Die Linux-Bootloader (ELILO oder GRUB2) versuchen automatisch eine GUID für diese herkömmlichen Partitionen zu erzeugen, und schreiben sie in die Firmware. So eine GUID-Änderung kann häufig passieren und verursacht ein Überschreiben in der Firmware. Das Überschreiben besteht aus zwei verschiedenen Operationen: Entfernen des alten Eintrags und Erzeugen eines neuen Eintrags, der den ersten ersetzt.
Moderne Firmware hat einen Garbage Collector (Aufräum-Mechanismus), der gelöschte Einträge sammelt und den Speicherplatz freigibt, der von alten Einträgen belegt war. Es kommt zu einem Problem, wenn eine fehlerhafte Firmware die alten Einträge nicht sammelt und von diesen Einträgen befreit. Das kann dazu führen, dass das System nicht mehr startet.
Konvertieren Sie die herkömmliche MBR-Partition in eine GPT-Partition, um das Problem gänzlich zu vermeiden.
Auf openSUSE Leap 15.0 müssen Sie zuerst das Paket
drm-kmp-default deinstallieren, bevor Sie manuell den
Nvidia-Treiber unter der Verwendung des .run
Shellskript-Archivs installieren können:
zypper rm drm-kmp-default
Wenn Sie die von Nvidia angebotenen RPMs installieren, sind Sie von dem Problem nicht betroffen, weil in diesem Fall das Paket drm-kmp-default während der Treiber-Installation automatisch ersetzt wird.
Wenn Sie sich dazu entscheiden den Nvidia-Treiber später zu deinstallieren, gehen Sie bitte sicher das Paket drm-kmp-default erneut zu installieren.
Für weitere Informationen, siehe https://bugzilla.suse.com/show_bug.cgi?id=1044816.
Der YaST-Installer skaliert nicht standardmäßig sein UI für Monitore mit
hohem DPI-Wert. Wenn Sie einen Computer mit einem Monitor mit hohem
DPI-Wert haben, können Sie YaST so einstellen, dass es sein UI automatisch
für das Display skaliert. Um das zu machen, fügen Sie den Parameter
QT_AUTO_SCREEN_SCALE_FACTOR=1
der
Bootloader-Kommandozeile hinzu.
Dieser Abschnitt listet Hinweise zum Upgrade eines Systems. Für detaillierte Upgrade-Anleitungen lesen Sie die Dokumentation unter https://doc.opensuse.org/documentation/leap/startup/html/book.opensuse.startup/cha.update.osuse.html.
Prüfen Sie zusätzlich Abschnitt 3, „Änderungen beim Paketieren“.
Ab der Version 3.2, wie sie in openSUSE Leap 15.0 kommt, verwendet Postfix Admin (Paket postfixadmin eine neue und rückwärts-inkompatible Verzeichnisstruktur:
Die Konfigurationsdateien wurden nach
/etc/postfixadmin/
verschoben.
Der PHP-Code wurde nach /usr/share/postfixadmin
verschoben.
Der Smarty Cache wurde nach /var/cache/postfixadmin
verschoben.
Postfix Admin liest die Konfigurationsdateien nicht mehr von ihrem vorherigen Speicherort und die Konfiguration wird nicht mehr automatisch migriert. Daher müssen Sie die folgenden Elemente manuell migrieren:
Verschieben Sie config.local.php
von
/srv/www/htdocs/postfixadmin
nach
/etc/postfixadmin
.
Wenn Sie Anpassungen an config.inc.php
vorgenommen
haben, übernehmen Sie diese Anpassungen idealerweise in
/etc/postfixadmin/config.local.php
. Wir empfehlen,
config.inc.php
unverändert zu lassen.
Fügen Sie in der Apache-Konfiguration den Alias
/postfixadmin
hinzu oder aktivieren Sie ihn:
Um den Alias auf allen virtuellen Hosts verfügbar zu machen, führen Sie aus:
a2enflag POSTFIXADMIN && rcapache2 restart
Um den Alias nur auf einem bestimmten virtuellen Host verfügbar zu machen, fügen Sie den Alias zur Konfiguration dieses virtuellen Hosts hinzu.
Veraltete Pakete werden weiterhin als Teil der Distribution ausgeliefert, sollen aber in der nächsten Version von openSUSE Leap entfernt werden. Diese Pakete existieren, um die Migration zu erleichtern, aber von ihrer Verwendung wird abgeraten und sie erhalten möglicherweise keine Updates.
Zur Überprüfung, ob installierte Pakete nicht länger maintained werden: Stellen Sie sicher, dass lifecycle-data-openSUSE installiert ist. Dann verwenden Sie den Befehl:
zypper lifecycle
Dieser Abschnitt listet Desktop-Probleme und Änderungen in openSUSE Leap 15.0 auf.
Die KDE Plasma Wayland-Sitzung wird mit dem proprietären Nvidia-Treiber nicht unterstützt. Wenn Sie KDE und den proprietären Nvidia-Treiber verwenden, bleiben Sie bei der X-Sitzung.
In den vorherigen Versionen von openSUSE erlaubte die Compose-Tastenkombination Zeichen des nicht regulären Tastatur-Layouts. Zum Beispiel zur Erstellung eines „å“ konnte man Shift+Rechts Strg drücken und anschließend doppelt a.
In openSUSE Leap 15.0 gibt es keine vordefinierte Compose-Tastenkombination mehr, weil Shift+Rechts Strg nicht mehr wie erwartet funktioniert.
Zur Definition einer systemweiten Compose-Tastenkombination verwenden Sie
die Datei /etc/X11/Xmodmap
und suchen nach den
folgenden Zeilen:
[...] !! Drittes Beispiel: Rechte Strg-Taste zu Compose-Taste wechseln !! Um Compose-Zeichen einzugeben, drücken Sie diese Taste und danach zwei !! Zeichen (z.B. `a' und `^' um 342 zu bekommen). !remove Strg = Strg_R !keysym Strg_R = Multitaste !add Strg = Strg_R [...]
Löschen Sie die Zeichen !
am Anfang der Zeilen um
Beispielcode zu entkommentieren. Trotzdem sollten Sie beachten, dass das
Setup von Xmodmap
überschrieben wird, wenn Sie
setxkbmap verwenden.
Verwenden Sie Ihr Tastatur-Konfigurationstool vom Desktop oder das kommandozeilen-basierte Tool setxkbmap um eine benutzerspezifische Compose-Tastenkombination zu definieren:
setxkbmap[...]
-Option Compose:COMPOSE_TASTE
Für die Variable COMPOSE_TASTE
verwenden Sie
Ihr bevorzugtes Zeichen, zum Beispiel ralt
,
lwin
, rwin
,
menu
, rctl
oder
caps
.
Alternativ verwenden Sie eine IBus-Eingabemethode, die Ihnen erlaubt die von Ihnen benötigten Zeichen ohne Compose-Taste einzugeben.
In der Vergangenheit konnten Sie /etc/sysconfig
oder
das YaST-Modul verwenden, um den
Login-Manager und die Desktop-Sitzung zu definieren. Ab openSUSE Leap 15.0
werden die Werte nicht mehr mit /etc/sysconfig
definiert, sondern mit dem Alternativen-System.
Um die Voreinstellungen zu ändern, verwenden Sie die folgenden Alternativen:
Login Manager: default-displaymanager
Wayland-Sitzung: default-waylandsession.desktop
X-Desktop-Sitzung: default-xsession.desktop
Um beispielsweise den Wert von default-displaymanager
zu
überprüfen, verwenden Sie:
sudo update-alternatives --display default-displaymanager
Um den default-displaymanager
auf xdm
zu schalten, verwenden Sie:
sudo update-alternatives --set default-displaymanager \ /usr/lib/X11/displaymanagers/xdm
Um die grafische Verwaltung von Alternativen zu ermöglichen, verwenden Sie das YaST-Modul yast2-alternatives installiert werden kann.
, das aus dem PaketBei der Verwendung der GNOME-Shell zusammen mit einem anderen Login-Manager als GDM, wie SDDM oder LightDM, kann der Bildschirm nicht gesperrt werden und wird sich nicht automatisch abschalten.
Um den Bildschirm der GNOME-Shell sperren zu können aktivieren Sie den GDM als ihren Login-Manager:
Gehen Sie sicher, dass das Paket gdm installiert ist.
Öffnen Sie YaST und daraus öffnen Sie
.Navigieren Sie zu
+ + .
In der Text-Box geben Sie gdm
an. Um zu speichern
klicken Sie .
Neustart.
Der Standard-Login-Manager für KDE, SDDM, skaliert sein UI für
High-DPI-Displays nicht standardmäßig. Wenn Sie einen Computer mit einem
High-DPI-Display haben, können Sie SDDM so einstellen, dass seine
Benutzeroberfläche automatisch für die Anzeige skaliert wird, indem Sie
die Konfigurationsdatei /etc/sddm.conf
verwenden:
[XDisplay]
ServerArguments=-dpi DPI_SETTING
EnableHiDPI=true
Ersetzen Sie DPI_SETTING
durch einen
entsprechenden DPI-Wert, z.B. 192
. Für beste
Skalierungsergebnisse verwenden Sie einen DPI-Wert, der ein Vielfaches des
Standardwertes von 96 DPI ist.
YaST skaliert sein UI für High-DPI-Displays nicht standardmäßig. Wenn
Sie einen Computer mit einem High-DPI-Display haben, können Sie YaST so
einstellen, dass seine Benutzeroberfläche automatisch für die Anzeige
skaliert wird. Setzen Sie dazu die Umgebungsvariable
QT_AUTO_SCREEN_SCALE_FACTOR=1
.
Firefox und Chromium erlauben es normalerweise, dass webbasierte Tools wie Videokonferenzanwendungen den gesamten Bildschirm oder einzelne Anwendungsfenster freigeben. Diese Funktionalität wird derzeit in keinem der beiden Browser unterstützt, wenn Sie eine Wayland-Sitzung verwenden.
Um Ihren Bildschirm in Firefox oder Chromium freigeben zu können, verwenden Sie stattdessen eine X-Sitzung.
Die Codecs MP3-Dateien abzuspielen werden als Teil des Standard-Repositorys mitgeliefert.
Um diesen Decoder in gstreamer-basierten Applikationen und Frameworks zu
verwenden, wie z.B. Rhythmbox oder Totem, installieren Sie das Paket
gstreamer-plugins-ugly
.
LibreOffice 5.3 und höher unterstützt nicht länger hinterlassene
Schriften der Art Type-1 (Dateierweiterungen .afm
und
.pfb
). Die meisten Benutzer sollten nicht davon
betroffen sein, so lange momentane Schriften entweder im Format TrueType
(.ttf
) oder in Formaten OpenType
(.otf
) verfügbar sind.
Wenn Sie von diesem Problem betroffen sind, können Sie Type-1-Schriftartdateien in ein unterstütztes Format, etwa TrueType konvertieren. Solche Konversionen sind mit FontForge (Paket fontforge) möglich, welches in openSUSE enthalten ist. Hinweise, wie Sie Schriftkonversionen skriptgestützt durchführen können, finden Sie unter https://fontforge.github.io/en-US/documentation/scripting/.
FreeType 2.6.4 hat einen neuen Interpreter (Version 38) für das Glyphen-Hinting, der besser zu anderen Betriebssystemen passt, aber für manchen „unschärfer“ aussieht. Um das bisherige FreeType-Verhalten wiederherzustellen, setzen Sie die folgende Umgebungsvariable auf einer beliebigen Ebene (systemweit, benutzerspezifisch oder programmspezifisch):
FREETYPE_PROPERTIES="truetype:interpreter-version=35"
Die Plasma-Browser-Integration für Firefox und Chromium/Chrome ermöglicht die Überwachung von Multimedia und Downloads mit KDE-Systemwerkzeugen und bietet schnellen Zugriff auf Registerkarten über die Leiste
des KDE-Plasma-Desktops.Die Browser-Integrationsfunktionalität besteht aus zwei Teilen, die zusammenarbeiten müssen:
Der Desktop-Teil, der mit dem Systempaket plasma-browser-integration installiert werden kann.
Der Browser-Teil, der aus dem Add-On-Store Ihres Browsers installiert werden muss:
Beachten Sie, dass diese Funktionalität offiziell noch in Entwicklung ist und openSUSE Leap 15.0 mit einer frühen Version davon kommt.
Dieser Abschnitt listet Änderungen an Sicherheits-Features in openSUSE Leap 15.0.
In der Vergangenheit konnte der funktionale Unterschied zwischen den sehr
ähnlich klingenden systemctl Unterkommandos
reload
und restart
Verwirrung
stiften:
systemctl reload apparmor lud alle AppArmor-Profile korrekt neu. (Dieses Kommando war und bleibt die bevorzugte Variante AppArmor-Profile neu zu laden.)
systemctl restart apparmor bedeutete, dass AppArmor beendet würde, dabei alle AppArmor-Profile deaktivierte und dann neu startete. Beim Neustart blieben alle existierenden Prozesse uneingeschränkt. Nur neu gestartete Prozesse wurden dann wieder von AppArmor erfasst.
Unglücklicherweise bietet das Unit-File-Dateiformat von
systemd
keine Lösung für dieses
restart
-Szenario.
Beginnend mit AppArmor 2.12 funktioniert das Kommando systemctl stop apparmor nicht mehr. In der Konsequenz wird systemctl restart apparmor nun AppArmor-Profile korrekt neu laden.
Um alle AppArmor-Profile zu deaktivieren, benutzen Sie das neue Kommando aa-teardown, welches nun den Ersatz für das frühere Verhalten von systemctl stop apparmor darstellt.
Details finden sie unter https://bugzilla.opensuse.org/show_bug.cgi?id=996520 und https://bugzilla.opensuse.org/show_bug.cgi?id=853019.
Lesen Sie die README
-Dokumente auf dem Medium.
Eine detaillierte Liste der Änderungen an einem bestimmten Paket erhalten Sie aus dem RPM:
rpm --changelog -qp DATEINAME
.rpm
Ersetzen Sie DATEINAME
durch den Namen des
gewünschten RPMs.
In der Datei ChangeLog
im Wurzelverzeichnis des
Mediums finden Sie eine chronologische Liste aller Änderungen, die an den
aktualisierten Paketen gemacht wurden.
Weitere Information finden Sie im Verzeichnis docu
auf dem Medium.
Für mehr oder aktualisierte Informationen gehen Sie auf https://doc.opensuse.org/.
Für die neuesten Produktinformationen von openSUSE besuchen Sie https://www.opensuse.org.
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